Wie lange dauert es, Französisch zu lernen? Eine ehrliche Einschätzung
„Wie lange dauert es, bis ich Französisch sprechen kann?“ – Diese Frage höre ich fast täglich in meinen Erstgesprächen. Und sie ist absolut berechtigt. Schliesslich möchte niemand unendlich viel Zeit investieren, ohne zu wissen, wann sich Erfolge einstellen. Die Antwort ist nicht ganz einfach – denn sie hängt von mehreren Faktoren ab. In diesem Artikel gebe ich eine realistische Einschätzung auf Basis meiner langjährigen Erfahrung als Französischlehrerin.
Was bedeutet überhaupt „Französisch können“?
Bevor man über die Dauer spricht, sollte man definieren, was das Ziel ist. Bedeutet „Französisch sprechen können“:
- sich im Urlaub verständigen können?
- Small Talk führen und einfache Gespräche führen?
- beruflich auf Französisch kommunizieren?
- einen Sprachtest bestehen?
- Bücher auf Französisch lesen?
Je nach Zielsetzung unterscheiden sich Lernumfang und Lerndauer erheblich.
Einordnung nach GER (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen):
- A1: Erste Grundlagen (Begrüssung, Vorstellung, einfache Fragen)
- A2: Alltagskommunikation (Einkaufen, Wegbeschreibungen, kurze Gespräche)
- B1: Selbstständige Sprachverwendung (Vergangenheit, Meinungen, komplexere Dialoge)
- B2: Fortgeschrittene Sprachverwendung (Diskussionen, berufliche Themen)
- C1: Nahezu muttersprachliches Niveau (flüssige Kommunikation, Fachsprache)
Erfahrungswerte aus der Praxis:
Die folgenden Angaben beruhen auf meiner Arbeit mit über 300 Lernenden – im Einzelunterricht, in Sprachkursen und online.
- A1 erreichen: 60–90 Unterrichtseinheiten à 60 Minuten
- A2 erreichen: weitere 90–120 Einheiten
- B1 erreichen: insgesamt ca. 300–350 Stunden
- B2 erreichen: ca. 500–600 Stunden
Natürlich variiert dies – je nachdem, wie regelmässig geübt wird und wie viel Vorwissen vorhanden ist.
Einflussfaktoren auf die Lerndauer
1. Ihr sprachliches Vorwissen
Haben Sie bereits Latein oder Spanisch gelernt? Oder gute Englischkenntnisse? Dann fällt Ihnen vieles leichter, da zum Teil Wörter ähnlich oder verwandt sind und Sie bereits eine zweite Sprache sprechen.
2. Welchen Zeitaufwand pro Woche steht Ihnen zur Verfügung?
Wer 2–3 Stunden pro Woche lernt, wird langsamer vorankommen als jemand, der 5–7 Stunden investiert. Entscheidend ist aber vor allem die Regelmässigkeit – lieber jeden Tag 20 Minuten als einmal wöchentlich drei Stunden.
3. Welche Lernmethode wenden Sie an?
Wer alleine mit einer App lernt, braucht meist deutlich länger als jemand, der professionell angeleitet wird. Warum? Weil Fehler sich einschleichen, ohne dass man sie bemerkt – und weil wichtige Strukturen oft fehlen.
4. Was ist Ihre Motivation?
Lernen funktioniert am besten, wenn es einen inneren oder äusseren Antrieb gibt. Sei es ein Jobwechsel, eine Reise, ein Partner oder einfach die Lust, eine neue Sprache zu beherrschen.
5. Welcher Lernstil passt zu Ihnen?
Manche Menschen lernen visuell, andere auditiv oder kinästhetisch (über Bewegung). Wer seinen Stil kennt und richtig nutzt, lernt schneller. Im Einzelunterricht berücksichtige ich genau das – mit passenden Materialien und Übungen.
Praxisbeispiele Französischunterricht:
Fall 1: Sabine, 47, Projektmanagerin
Lernziel: berufliche Kommunikation, Niveau B2
Vorwissen: Schulfranzösisch (lange her)
Zeit: 2 x 60 Minuten Unterricht/Woche + 1 Stunde Hausaufgaben
Dauer bis B2: 14 Monate
Fall 2: Tobias, 33, Selbstständig
Lernziel: Urlaubsvorbereitung, Niveau A2
Vorwissen: keine Vorkenntnisse
Zeit: 1 x 60 Minuten pro Woche + tägliches Hören französischer Podcasts
Dauer bis A2: 6 Monate
Fall 3: Lea, 22, Studentin
Lernziel: C1 zur Vorbereitung auf Auslandssemester
Vorwissen: B1-Niveau bei Einstieg
Zeit: 3 x 60 Minuten Unterricht/Woche + tägliches Selbstlernen
Dauer bis C1: 9 Monate
Realistische Ziele setzen
Frustration entsteht häufig dann, wenn man sich falsche Erwartungen macht. Wer denkt, nach einem Kurs von zehn Wochen fliessend zu sprechen, wird enttäuscht sein. Wer sich hingegen klarmacht, dass Sprache ein langfristiger Prozess ist, bleibt motivierter und hat langfristig mehr Erfolg.
Meine Empfehlung für Ihren Französischunterricht:
- Setzen Sie Etappenziele: z.?B. „In drei Monaten kann ich im Restaurant bestellen.“
- Feiern Sie Teilerfolge!
- Lassen Sie sich professionell begleiten – das spart Zeit und Frust.
Warum Privatunterricht schneller zum Ziel führt
Im Einzelunterricht arbeite ich gezielt an Ihren Baustellen – statt „Einheitsstoff“ zu vermitteln. Das spart nicht nur Zeit, sondern motiviert auch, weil der Fortschritt spürbar ist.
Zum Beispiel:
- Sie haben Schwierigkeiten mit der Aussprache? Wir bauen gezielte Sprechübungen ein .
- Es gibt Probleme mit der französischen Grammatik? Wir erklären die Grammatik anschaulich und wiederholen die praktische Anwendung im Kontext.
- Sie haben keine Zeit zum Lernen? Wir erstellen Mini-Pläne (ein paar Minuten, ev. mehrmals pro Tag) für ihren Französischunterricht im Alltag.
Wie lange dauert es, Französisch zu lernen?
Die Frage „Wie lange dauert es, Französisch zu lernen?“ lässt sich nicht pauschal beantworten – aber realistisch einschätzen. Mit klaren Zielen, regelmässiger Übung und individueller Unterstützung ist es möglich, auch als berufstätiger Erwachsener innerhalb weniger Monate ein solides Sprachniveau zu erreichen.
Jetzt anrufen und rasch Französisch lernen
Wenn Sie effizient und mit Freude Französisch lernen möchten, lade ich Sie zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein. Gemeinsam klären wir Ihre Ziele – und planen Ihren Weg zur französischen Sprache.
Tel. 079 320 11 62
Unterricht in der Region Zürich, Winterthur, Schaffhausen und online.